Donnerstag, 10. März 2011

Der Draft - Part 1/3

In den kommenden Wochen dreht sich in der NFL alles um den Draft, der vom 28. bis 30. April in New York stattfinden wird. Weil die College Saison schon seit Wochen vorbei ist, und auch die Combines bereits hinter uns liegen, hat man einen relativ guten Eindruck davon, welche Spieler das Zeug zum Star haben und welcher Athlet zu welcher Mannschaft passt. Im folgenden werde ich die erste Runde des Drafts simulieren, so dass die meiner Meinung nach besten College-Spieler kurz vorgestellt werden und darüberhinaus aufgezeigt wird, welches NFL-Team auf welcher Position eine Verstärkung vertragen könnte.

In den kommenden Tagen werde ich dann das Teilnehmerfeld des Drafts nach Positionen genauer durchleuchten. Dabei gehe ich nicht nur auf die Stars des College Footballs ein, sondern auch auf einige Spieler, die zwar im College nicht die Überflieger waren, die sich aber als Breakout-Player in der NFL erweisen könnten.

Zunächst aber der erste Teil meines simulierten Drafts (Teil 2 und 3 folgen morgen und übermorgen):


1. Carolina Panthers
Blaine Gabbert, Missouri, QB: Gabbert ist der einzige QB im Draft, der in allen relevanten Bereichen über sehr gute Fähigkeiten verfügt.  Und die Panthers müssen einen QB in der ersten Runde draften. Die Defense von Carolina war in der vergangenen Saison zum Teil sehr solide, speziell gegen den Pass. Aber die Offense war ein absolutes Desaster. Bei den Statistiken points per game (12.2), yards per game (258.4) und passing yards per game (143.1) belegten die Panthers jeweils den letzten Platz in der NFL. Kein Wunder - Jimmy Clausen und Matt Moore hatten in der vergangenen Saison beide ein QB-Rating im 50er-Bereich.

2. Denver Broncos
Marcell Dareus, Alabama, DT: Das Biest von Alabama - Dareus hat absolut alles, was man sich von einem Top-DT wünscht. Er ist groß, schwer, nutzt seine langen Arme sehr intelligent und ist dabei auch noch sauschnell. Ich verstehe nicht, warum die meisten Experten glauben, Dareus würde erst in der Mitte der erste Runde gepickt. Vielleicht weil er in seinem Junior-Jahr lange Zeit verletzt ausfiel? Für mich ist Marcell jedoch definitiv ein ganz heißer Kandidat für die Broncos. Denn mit John Fox hat Denver nun einen Coach mit langer Historie als Defensive Coordinator. Fox' Augenmerk wird wohl erstmal darauf liegen, der Defense mehr Stabilität zu verleihen.

3. Buffalo Bills
Von Miller, Texas A&M, LB: Die Bills waren in der vergangenen Saison überhaupt nicht in der Lage, den Lauf zu verteidigen. Deswegen sollte Buffalo einen Linebacker verpflichten. Der beste verfügbare LB ist Von Miller - das sieht die NCAA übrigens genauso: Miller wurde zum besten College-LB des Landes gewählt. Von hat einen ultra-schnellen Antritt und ist nicht nur stark gegen den Lauf, sondern vor allem als Pass Rusher eine gefährliche Waffe. Obwohl man meinen könnte, aufgrund seiner für einen LB schlanken Figur könnte er auch wunderbar in der Coverage spielen, ist das seine einzige Schwäche.
Die Meinung, dass die Bills unbedingt einen QB brauchen, teile ich übrigens nicht. Ryan Fitzpatrick hat mir stets sehr gut gefallen. Die Bills haben an anderen Stellen eine zu große Not am Mann, als dass sie einen Top-QB draften könnten.

4. Cincinnati Bengals
Patrick Peterson, LSU, CB: Wie ernst muss man bei den Bengals die Gerüchte um einen Abgang Carson Palmers nehmen? Sollte Palmer wirklich gehen, hat man ein Problem, weil es keinen soliden Back-up gibt. Müssen die Bengals daher vielleicht einen QB in der ersten Runde draften? Oder vielleicht einen guten WR, um Palmer einen Verbleib in Cincinnati schmackhaft zu machen?
Bei meinem Mock-Draft halte ich mich an den ganzen Diskussionen nicht auf und konzentriere mich aufs Wesentliche. Mit Johnathan Joseph entlassen die Bengals einen der besten Corner Backs der Liga in die Free Agency. Dementsprechend sollten sie den besten Corner Back des Drafts zu sich lotsen. Das ist ohne Zweifel Patrick Peterson. Peterson ist sehr schnell, orientiert sich perfekt an den Receivern und hat gute Hände, die es ihm erlauben, zu intercepten.

5. Arizona Cardinals
Da'Quan Bowers, Clemson, DE: Die Cardinals brauchen zwar unbedingt einen Quarterback. Aber ich glaube, dass Arizona entweder an Anderson festhält oder dass die Cards einen QB aus der Free Agency holen, z.B. McNabb.
Zudem haben die Cards das gleiche Problem wie die Bills. Die Lauf-Verteidigung war so gut wie nicht existent. Da könnte Bowers helfen. Bowers ist der ideale DE und könnte womöglich schon früher gepickt werden. Er ist ein perfekter Pass Rusher, der aber auch den Lauf wunderbar verteidigen kann. Ist unheimlich schnell und wendig.

6. Cleveland Browns
Robert Quinn, North Carolina, DE: Der neue Defensive Coordinator Dick Jauron wird sicherlich darauf brennen, einen starken DE für's right tackle in der ersten Runde zu draften. Mit Quinn bekäme Cleveland einen sehr guten Defensive End. Quinn ist extrem flink, arbeitet gut mit seinen Füßen und kommt daher sehr gut um Blocks herum und an den Quarterback heran. Zudem zählt die Coverage zu seinen Qualitäten. Aufgrund seines niedrigen Gewichtes ist er jedoch nicht der beste DE gegen den Lauf. Aber Robert soll neben dem Feld ein sehr umgänglicher Mensch und ein klasse Teamplayer sein. Das kann man nicht von jedem College Spieler sagen.

7. San Francisco 49ers
Cam Newton, Auburn, QB: Die 49ers brauchen unbedingt einen Quarterback. Mit Cam Newton würde San Fransisco einen QB bekommen, der mit einer Mobilität ausgestattet ist, wie man sie nur äußerst selten bei Quarterbacks sieht. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass Newton noch nicht reif genug ist, um sofort eine NFL-Offense zu führen. Dafür sind seine Würfe noch zu ungenau, dafür ist er noch zu unkonstant und dafür hat er zu viele Eskapaden außerhalb des Feldes hinter sich. Aber Cam ist ein Riesen-Juwel, und eine Mannschaft, die auf dieser Position so schlecht besetzt ist, muss dahingehend zugreifen.

8. Tennessee Titans
Nick Fairley, Auburn, DT: Viele Experten sind sich sicher, dass Fairley wesentlich früher gepickt wird. Doch ich glaube, dass sich das eine oder andere Team durch seine off-field-issues abschrecken lässt. Fairley ist ein großer Hitzkopf, der beim Training gerne schonmal seine Mitspieler gegen sich aufbringt und bei Spielen immer wieder für personal fouls zu haben ist. Doch weil seine Fähigkeiten in der one- und vor allem two-technique so herausragend sind, wird er auf jeden Fall unter den ersten zehn Spielern gepickt. Er ist mega explosiv und ein Alptraum eines jeden pass blockers.

9. Dallas Cowboys
Prince Amukamara, Nebraska, CB: Die Secondary der Cowboys war in der vergangenen Saison ein Hühnerhaufen. Dementsprechend käme für die Cowboys die Verpflichtung von Prince Amukamara in Frage. Der hat nicht nur einen lustigen Namen, sondern bringt die Athletik mit, die man braucht, um ein Top-CB in der NFL zu werden. Zudem finde ich, dass er ein sehr intelligenter Spieler ist, der Spielsituationen erkennen kann. Der Prinz ist sich auch nicht zu schade, um bei der Verteidigung gegen den Lauf auszuhelfen. Doch seine Tackles sind dahingehend nicht immer der Woge der Schöpfung. Ansonsten rundum ein starker CB.

10. Washington Redskins
A.J. Green, Georgia, WR: Wenn es nicht so viele hervorragende D-Liner im Draft dieses Jahr gäbe, würde A.J. Green sicher schon früher gepickt. Denn wer auch immer die Position des Wide Receivers erfand, hat wohl damals an A.J. Green gedacht. Green hat alles, was ein WR braucht: einen explosiven Antritt, eine wesentlich ernormere Endgeschwindigkeit, Super-Hände, kann sich gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen und auch schlechte Pässe fangen. Green hat das Potenzial, ein ganz großer Star zu werden.

11. Houston Texans
JJ Watt, Wisconsin, DE: Die Texans müssen unbedingt besser werden bezüglich ihrer Pass-Verteidigung, speziell wenn man bedenkt, dass ein gewisser Peyton Manning in ihrer Division zuhause ist. Die beiden absoluten Top-Defensive-Backs (Peterson und Amukamara) werden wohl früher gepickt. Daher könnten die Texans einen guten Pass Rusher draften. Watt wäre eine Möglichkeit. JJ ist vielleicht nicht der schnellste Defensive End in der Geschichte des Footballs, verfügt aber über eine beeindruckende Körpergröße und eine Menge Spielintelligenz.

4 Kommentare:

  1. newton soll erst an 7 weggehen??? no way!! spätestens die cardinals krallen sich den

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  2. Die Bills werden ihren Pick sicherlich für einen LB vergeuden, erst recht nicht für Miller. Der ist zwar nicht so schlecht, aber da gibt es Spieler mit wesentlich größerem Impact.

    AJ Green geht zu den Bengals, da bin ich mir recht sicher.

    Unn als Cowboys Fan wäre ich über Amukamara sehr froh. Peterson ist zwar besser, aber da hast du recht, der geht früher weg.

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  3. Ich glaube, dass Palmer nie wieder für die Bengals spielt und wenn er nicht getradet wird, hört er auf!!! Deswegen glaube ich fast, dass die Newton holen auch weil er mit dem Cam-Hype einen positiven Effekt auf das Klima rund um die Bengel haben könnte.

    Trotzedm wird Patrick Peterson früh gedraftet, er ist in meinen Augen der sicherste Prospect dieses Jahrgangs - IMPACT PLAYER. Könnte mir sogar vorstellen, dass sich Teams weit "hochtraden", sollte er nicht schon nach dem 2. Pick weg sein...

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  4. Ein kurzer Nachtrag:
    Warum sollte es eine Verschwendung sein einen LB an 3 zu picken? Verstehe ich nicht...
    Ich fände es angesichts der Lücken im Roster der Bills eher eine Vergeudung einen QB zu picken. Fitzpatrick hat im Gegensatz zu anderen Mannschaftsteilen einen passablen Job gemacht!
    Von Miller könnte den Bills sicherlich weiterhelfen. Ich finds nur bemerkenswert, dass er wie Brady, Manning und Brees die NFL verklagt, obwohl er erst noch gedraftet werden möchte. Die Aktion könnte ihn im Draft ein wenig "runterspülen"...

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